Was tut die radikale Linke an der Hochschule?
30. November, 19:00 Uhr
Potemkin (Heeperstr. 28, Bielefeld)
Die linke Liste :uniLinks! an der Uni Bielefeld lädt zur Diskussion und zum Tanz: Seit 1999 sind wir im Studierendenparlament, an der Uni Bielefeld und darüber hinaus aktiv – in manchen Jahren mehr, in anderen weniger. Nun haben wir einen Reader mit dem Titel „Verwegene Ansichten – Texte und mehr aus 15 Jahren“ veröffentlicht. Darin werden unsere Texte und viele Fotos, die unsere Arbeit dokumentieren, gesammelt und eingeordnet. Dies ist uns Anlass zu einer Party einzuladen sowie mit einer Reihe von Podiumsgästen und der interessierten linkrsradikalen Öffentlichkeit in die Diskussion zu gehen: Was machen wir als Linke an der Hochschule?
Die Hochschule ist vieles zugleich. Sie ist zunächst eine staatlich betriebene Ausbildungs- und Lohnarbeitsstätte und eine Stätte der Produktion kapitalistisch verwertbaren Wissens. Aber sie ist auch ein möglicher Ort kritischer Bildung, Forschung und Theoretisierung. Auch scheint sie oft ein unbestimmter Ort zu sein, an dem linke Transformationsprojekte erdacht und im Kleinen erprobt werden können. Was bedeutet diese Vieldeutigkeit für linke Menschen, die hier studieren, arbeiten, Karriere machen, politisch aktiv werden, Lebenszeit verbringen?
Geht es in der studentischen Selbstverwaltung (Stupa, AStA etc.) und in den Gremien der Hochschule (Senat, Fakultätskonferenzen etc.) vorrangig darum Ressourcen für politische Aktivitäten jenseits von Hochschul- und Bildungspolitik zu mobilisieren und sich vor allem auf diese allgemeinere Politik zu konzentrieren? Oder geht es darum, mehr zu wollen als die vorhandenen Nischen zu verwalten und Demokratisierung, Selbstbestimmung und die erst erkämpften Freiräume auszuweiten? Ist hier noch was zu holen oder bedeutet das nur sich aufzureiben?
Und wie verhält sich die Hochschule als dieser vieldeutige Ort zum Rest der Gesellschaft? Macht es Sinn die Hochschule als einen prominenten Kristallisationspunkt linker Organisierung und Theorie zu denken? Oder sind das überfrachtete Vorstellungen und wir sollten uns im Gegenteil gerade über den Rahmen der Hochschule hinausbewegen? Wo stehen wir als akademische Linke und was wäre möglich?
Schließlich ist die Hochschule aber auch eine wichtige Reproduktionsinstanz gesellschaftlicher Ungleichheit – und zwar in vielerlei Hinsicht: Frauen* sind in der Professor*innenschaft und in prestigeträchtigen Studienfächern nicht repräsentativ
vertreten. Menschen aus nicht-akademischen Elternhäusern, Migrant*innen und People of Color, sowie Menschen mit Behinderung sind in allen Statusgruppen unterrepräsentiert, um nur einige Dimensionen zu nennen. Wie verhalten wir uns dazu und welche Schritte in Richtung der oft geforderten „Offenen Uni“ sind praktisch möglich?
Der :uniLinks!-Reader „Verwegene Ansichten – Texte und mehr aus 15 Jahren“ wird vor Ort erhältlich sein und kann in einer niedrigen Qualität auch herunter geladen werden.
Es diskutieren Vertreter*innen von:
Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi)
Liste der Studiengangsaktiven an der Uni Bremen (LiSA)
Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG)
unter_bau (alternative Hochschulgewerkschaft an der Uni Frankfurt a.M.)
:uniLinks! (linke Liste an der Uni Bielefeld), Aktive und Ehemalige
Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK), Gruppe Bielefeld (angefragt)
Nach der Podiumsdiskussion feiern wir mit DJ*ane Mopsi (female and queer focused HipHop/Pop) und Danny Crane (Techno, aber diesmal auch was fürs Herz).